eastcare, 09.11.2021
Elektronisches Patientendossier: Was gibt es noch zu tun bis zu dessen flächendeckenden Verwendung?
Der Bundesrat hat sich in seinem rund 50-seitigen Bericht zum Postulat Wehrli wohl dieser Frage angenommen, konnte sie aber nicht abschliessend beantworten. Der Bundesrat hat daher entschieden, die Struktur des EPDG grundlegend zu überprüfen. Im Rahmen dieser Prüfung soll zudem eine allfällige Zentralisierung des EPD evaluiert werden. Der Bundesrat wird bis Februar 2022 über das weitere Vorgehen entscheiden.
Spannend ist der Blick auf die erwähnten verbleibenden Herausforderungen. An erster Stelle wird die fehlende nachhaltige Betriebsfinanzierung angeführt. Die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung stellt für die (Stamm-)Gemeinschaften eine grosse Herausforderung dar. Das EPDG wurde unter der Annahme ausgearbeitet, dass (Stamm-)Gemeinschaften ihre Betriebskosten beispielsweise mit kostenpflichtigen Dienstleistungen ausserhalb des EPD selbst finanzieren können (z.B. mit einem Tool zur Terminvereinbarung mit Gesundheitseinrichtungen, die bei der Stammgemeinschaft angeschlossen sind). Zusatzdienste ausserhalb des EPD haben sich bisher jedoch nicht etabliert.
Nebst der noch nicht etablierten Betriebsfinanzierung sieht der Bundesrat zusätzlich folgende Herausforderungen: die begrenzte Handlungsfähigkeit des Bundes, das unterschiedliche Rollenverständnis und die dezentrale Umsetzung. Der gesamte Bericht ist hier zu finden.